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Karosserieformen

So unterschiedlich wie die Karosserieformen in der Vergangenheit gebaut wurden, so waren auch deren Bezeichnungen. Besonders verwirrend wurden sie dadurch, dass Hersteller Bezeichnungen verwandten, die nicht der allgemeinen Definition zuzuordnen waren. So war z.B. ein Mercedes Benz “280 SL Roadster“ nie ein richtiger Roadster, auch wenn in der Modellbezeichnung das Wort Roadster steht. Von daher sollte man sich auch bei der Fahrzeugbaubeschreibung auf die tatsächliche Karosserieform einigen. D.h., im Gutachten sollte als Karosserieform (also Aufbau) die nach dem Sachverstand beurteilte, dazu passende Definition stehen, wobei man in der eigentlichen Modellbezeichnung auch den 280 SL ruhig als Roadster bezeichnen kann. Auf den nächsten Seiten sind die gängigen Karosserieformen mit den typischen Karosseriedefinitionen aus den fünfziger Jahren aufgeführt. Bei einigen Karossenbeschreibungen ist aber auch vermerkt, dass sie heute nicht mehr im üblichen Sprachgebrauch sind. Auch die aufgeführten Beispiele sollen einen groben Überblick über die in den einzelnen Ländern bekannten Fahrzeuge geben. Es gibt natürlich noch einige typische Karosserieformen der Jahrhundertwende oder der Vorkriegszeit, wie Phaeton oder die Tonneau-Bauform. Diese Fahrzeuge werden Sie so gut wie nicht zu Gesicht bekommen, weil sie typische Ausstellungsstücke sind, mit denen man heute relativ wenig fährt, die selten angemeldet sind und von daher auch “so gut wie nie“ bewertet werden.

2 TÜRIGE LIMOUSINE

zweitürige, vier- bis sechssitzige Karosserie mit zwei Sitzreihen. Im Ausland ist für diese Bauform auch die Bezeichnung Coach gebräuchlich.

4 TÜRIGE LIMOUSINE

viertürige, vier- bis sechssitzige Karosserie mit zwei Sitzreihen. Im Ausland sind für diese Bauform auch die Bezeichnung: Berline / Frankreich - Saloon / England - Sedan / USA.

HARD TOP 2 TÜREN

Wie 4türige Limousine, aber auch ohne feste Mittelsäule zwischen den Seitenfenstern. Weitere Bezeichnungen: Four Door Hard Top Sedan oder Sport Sedan / USA Faux-Cabriolet / Frankreich.

HARD TOP 4 TÜREN

Wie die 2türige Limousine, aber ohne feste Mittelsäule zwischen den Seitenfenstern. Weitere Bezeichnungen: 4 Door Hard Top Sedan / USA - Faux-Cabriolet / Frankreich.

COUPE 2SITZIG

Zweisitzer mit sportlichem Einschlag. Auch als Grand Turismo bezeichnet. Häufig auf der Modellbasis einer Limousine aufgebaut.

COUPE 2+2

Wie das zweisitzige Coupe, aber mit zwei zusätzlichen Kinder- oder Notsitzen. Auch dieses Modell wird als Grand Turisme bezeichnet.

PULLMANN-LIMOUSINE

Große, meist komfortable ausgestattete Limousine, oft mit versenkbarer Trennscheibe (Separationsscheibe) und einer weiteren Sitzreihe .

CABRIOLET 2SITZIG

Zweisitzer mit versenkbarem (gefüttertem) Dach und in die Türen versenkbaren Kurbelfenstern. Weitere Bezeichnung:Convertibel / USA.

ROADSTER

Offener Zweisitzer (oder 2+2) mit zusammenlegbarem bzw. auseinandernehmbaren, ungefüttertem Verdeck. Die Seitenscheiben ( wenn vorhanden) sind nur steckbar und meist aus Plexiglas. Teilweise sogar mit abklappbarer Frontscheibe.

CABRIOLET 4SITZIG

Viersitzer mit versenkbarem weichem Dach und in die Türen versenkbaren Kurbelfenstern. Weitere Bezeichnung: Convertibel / USA.

CABRIO- LIMOUSINE

Ähnlich wie Cabriolet, aber mit festem Seitenrahmen (Fensterrahmen). Auch als Cabrio-Coupe gebaut. Im Ausland mit der Bezeichnung Cabrio-Coach.

LANDAU / LANDAULET

Geschlossener Wagen, dessen hinteres Dachviertel geöffnet werden kann. Das Dachmittel und in der Regel auch das Vorderteil sind fest.

SEDANCA

Chauffeurwagen mit verschiebbarem bzw. abnehmbaren vorderem Dachteil. Das Fondteil ist geschlossen. Früher der typische Herrschaftswagen, (seltene Bauform).

KOMBIWAGEN

Mehrzweckwagen mit hinterer Klappsitzbank und Hecktür. Länderabhängige unterschiedlichste Bezeichnungen:Stationswagen / USA Estate Car / England Giardiniera / Italien.

KLEINBUS

Zwischen Personenwagen und Autobus. Mehrzweckkarosserie, auch für Warentransport geeignet. Je nach Größe bis zu neun Sitz. Im Ausland meist Van genannt.

KLEINWAGEN

Typische Bauform nach Kriegsende. Meist Ein- bis Zweizylinder-Motoren nach dem Zweitaktprinzip. Karosserie häufig aus Kunststoff oder Alu auf Holzrahmen genagelt.